Nach 75 Jahren prangt am Bismarckstein wieder ein Medaillon

Der Förderverein Stadtwaldbrücken Gera, die Stadtverwaltung, Schüler des Liebegymnasiums und Sponsoren enthüllen den neuen Gedenkstein.

Kein Aprilscherz, sondern pünktlich zum 202. Geburtstag von Otto von Bismarck enthüllte der Förderverein Stadtwaldbrücken Gera den restaurierten Bismarckstein. „Da Zukunft aus der Vergangenheit erwächst und die Auseinandersetzung mit Geschichte immer wichtig ist, haben wir uns entschieden, Ja zu sagen zur Sanierung des Gedenksteins für eine sehr umstrittene Persönlichkeit“, sagte Geras Baudezernentin Claudia Baumgartner.
Maßgeblichen Anteil an der Wiederbelebung des Denkmals oberhalb des Faulenzerweges hatte der Förderverein Stadtwaldbrücken. „Schon während der ersten Begehung für die Vorbereitungen des Lutherweges ist uns der verwaiste Stein aufgefallen. Wir freuen uns, dass wir ge- meinsam mit der Stadt dieses Projekt stemmen konnten“, sagte Vereinsvorsitzender Heinrich-Dieter Hischer. Damit sei der Verein seinem Ziel, den Stadtwald als Kleinod für die Geraer zu erhalten, wieder ein Stück näher gekommen.
Mit dem 1888 eingeweihten Bismarckstein hatten sich auch Schüler des Karl-Theodor-Liebegymnasiums im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts beschäftigt. Sie entwarfen eine Infotafel und setzten sich für den Ersatz des 1942 vom Stein entfernten Bronze-Medaillons ein. „Während der Beschäftigung mit Bismarck wurden wir per Du mit dem Ehrenbürger Geras. Wir haben mitgeholfen, der Stadt ein Stück ihrer Geschichte zurück zu geben und darauf sind wir sehr stolz“, sprach Andreas Götze für seine Mitschüler.
Viele Sponsoren, unter anderem die GMG Guss Tec GmbH, die die Plakette kostenfrei nach historischem Vorbild goss, und Steinmetzmeisterin Lisa Nitz, die den Stein restaurierte, setzten sich für die Erneuerung des Denkmals ein. Insgesamt kamen 3300 Euro an Spendengeldern für das Projekt zusammen. Vom Fanfarenzug Gera begleitet, verfolgten zahlreiche Geraer die Gedenkstein-Enthüllung.
Die nächsten ambitionierten Projekte des Vereins sind die Er- tüchtigung der Eingänge des Stadtwaldes sowie der Wieder- aufbau der Marienbrücke.

Von Christine Schimmel

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee eröffnete am Reformationstag den neuen Rundwanderweg – Katharinas Spange

Zum Glück wurde als Shuttle der große Bus bestellt. Ein kleiner hätte die Scharen an Wanderfreunden, die gestern am Reformationstag von Collis aus auf dem Luther-Weg wandern wollten, gar nicht fassen können.

Etwa 100 Geraer zogen die Wanderschuhe an, um den denkwürdigen Tag mitzuerleben, denn Gera hat nun einen „Luther-Rundwanderweg“. Er entstand durch eine Querverbindung zwischen den Ortsteilen Collis und Zwötzen an den im vorigen Jahr eröffneten Lutherweg-Abschnitt. „Aus dem Lutherweg ist eine ‚runde Sache‘ geworden“, meinte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), der extra zur Eröffnung des 20 Kilometer langen Streckenabschnitts nach Collis gekommen war.

„Der Rundwanderweg schließt nun den Lutherweg, der durch ganz Thüringen und Mitteldeutschland verläuft, in Gera zu einem Rundweg. Hier einmal rings herum zu laufen und die Stadt in ihrer vollen Schönheit zu sehen, fehlte bisher. Wir freuen uns sehr über diese neue Möglichkeit“, so Konrad Nickschick, Geras Fachdienstleiter Umwelt. Als Mitarbeiter der „Grünwerkstatt“ war er bei der Entwicklung mit dabei und nun stolz, dabei zu sein. Für die neue Querverbindung, markiert mit einem rotem L – hatte die „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“ vor einiger Zeit auch um Namensvorschläge gesucht – und gefunden: Katharina-Spange oder Katharinas Spange, betitelt nach Luthers Frau Katharina von Bora, wurde der Rundweg gestern benannt. Neben den neun Kilometern von Collis bis zum Reformationskreuz konnte auf zwei weiteren, kürzeren Strecken, gewandert werden – je nach individuellem Anspruch.

Wie im vorigen Jahr zur Freigabe des Lutherweges wurden die Wanderungen mit Andacht vom Förderverein Geraer Stadtwaldbrücken, dem Ökumenischen Kirchbauverein, der Otegau und der Stadt Gera veranstaltet. Sie alle arbeiten gemeinsam mit der „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“ an der Verschönerung eben jenes Gebietes.

Quelle: OTZ Von Christiane Kneisel

Premierewandern LUTHER-RUNDWANDERWEG

31. Oktober 2016 Reformationstag

Tour 1: Premiere bis Stadtwald/Reformationskreuz (9 km)
Wege-Eröffnung mit Wolfgang Tiefensee, Thüringens Minister für Wirtschaft und Tourismus Treff 9:30 Uhr, Collis, Bushaltestelle

Tour 2: Sternwandern bis Stadtwald (ca. 6 km)
Treff 11:00 Uhr, Kirche Zwötzen (mit Gruppe aus Collis)

Tour 3: Sternchenwandern bis Stadtwald (ca. 3 km)
Treff 11:30 Uhr, Salvatorkirche

Andacht und Imbiss
Treffen alle: 13:00 Uhr, Ökumenische Andacht, Stadtwald, Waldhausbrücke/Reformationskreuz ( siehe Bild ) Google Maps Link

Roster / Wildschweingulasch
Kaffee / Kuchen
Kinderbelustigung

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