Zum Glück wurde als Shuttle der große Bus bestellt. Ein kleiner hätte die Scharen an Wanderfreunden, die gestern am Reformationstag von Collis aus auf dem Luther-Weg wandern wollten, gar nicht fassen können.
Etwa 100 Geraer zogen die Wanderschuhe an, um den denkwürdigen Tag mitzuerleben, denn Gera hat nun einen „Luther-Rundwanderweg“. Er entstand durch eine Querverbindung zwischen den Ortsteilen Collis und Zwötzen an den im vorigen Jahr eröffneten Lutherweg-Abschnitt. „Aus dem Lutherweg ist eine ‚runde Sache‘ geworden“, meinte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), der extra zur Eröffnung des 20 Kilometer langen Streckenabschnitts nach Collis gekommen war.
„Der Rundwanderweg schließt nun den Lutherweg, der durch ganz Thüringen und Mitteldeutschland verläuft, in Gera zu einem Rundweg. Hier einmal rings herum zu laufen und die Stadt in ihrer vollen Schönheit zu sehen, fehlte bisher. Wir freuen uns sehr über diese neue Möglichkeit“, so Konrad Nickschick, Geras Fachdienstleiter Umwelt. Als Mitarbeiter der „Grünwerkstatt“ war er bei der Entwicklung mit dabei und nun stolz, dabei zu sein. Für die neue Querverbindung, markiert mit einem rotem L – hatte die „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“ vor einiger Zeit auch um Namensvorschläge gesucht – und gefunden: Katharina-Spange oder Katharinas Spange, betitelt nach Luthers Frau Katharina von Bora, wurde der Rundweg gestern benannt. Neben den neun Kilometern von Collis bis zum Reformationskreuz konnte auf zwei weiteren, kürzeren Strecken, gewandert werden – je nach individuellem Anspruch.
Wie im vorigen Jahr zur Freigabe des Lutherweges wurden die Wanderungen mit Andacht vom Förderverein Geraer Stadtwaldbrücken, dem Ökumenischen Kirchbauverein, der Otegau und der Stadt Gera veranstaltet. Sie alle arbeiten gemeinsam mit der „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“ an der Verschönerung eben jenes Gebietes.
Quelle: OTZ Von Christiane Kneisel