Mit 500 Millionen Euro soll Tourismus aufgemöbelt werden

Erfurt/Weimar Die Daten der aktuellen Reiseanalyse legen nahe: Thüringen ist grundsätzlich ein interessantes Reiseziel für Gäste aus anderen Regionen Deutschlands. Allerdings muss viel getan werden, damit mehr Interessierte ihren generellen Wunsch, in den nächsten Jahren nach Thüringen zu besuchen, auch verwirklichen.

Um dies zu erreichen, müssen im Tourismus generell große Anstrengungen unternommen werden, macht Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) deutlich.

Bei den Bundesbürgern, die sagen, sie wollen in den nächsten drei Jahren nach Thüringen reisen, stehen folgende Ziele ganz oben: Wartburg (29 Prozent), Weimar (26 Prozent) und Erfurt (25 Prozent) vor dem Rennsteig (22 Prozent). Auf genau diese Leitprodukte zielt auch die Thüringer Tourismusstrategie, betont Bärbel Grönegres von der Thüringer Tourismus Gesellschaft (TTG). Die am häufigsten genannten Ziele seien Vorbild für die Entwicklung weiterer Angebote, heißt es.

Oft passen vorhandene Hotels nicht in den Wunschkatalog der Gäste. Wichtig ist daher der Einsatz des Teams Gastgewerbe bei der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG). Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wird aktuell an mehr als 20 Hotel- und Tourismusprojekte an mehr als 15 Standorten gearbeitet. Die Investitionssumme ist enorm: Von etwa 500 Millionen Euro ist die Rede. Entstehen sollen etwa 1500 Arbeitsplätze, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.

Das Team Gastgewerbe gibt es erst seit April 2018. LEG-Geschäftsführer Andreas Krey betont, dass das Team „angesichts der kurzen Projektphase und der Komplexität gerade dieses Ansiedlungssegments erfreulich schnell und erfolgreich vorangekommen“ sei. Es werden Standorte – etwa im Thüringer Wald – erfasst, um gezielt potenzielle Investoren anzusprechen. Wer Interesse hat, dem sollen Fördermöglichkeiten aufgezeigt werden. „Wichtig ist, dass Interessenten spüren: Sie sind hier hochwillkommen“, sagt Bärbel Grönegres auf Anfrage zu diesem Verfahren. Willkommen fühlen will sich auch der Gast, weshalb es wichtig sei, „vor Ort positive Einstellung und Gefühle beim Gast zu wecken“, erläutert die Fachfrau.

OTZ 4. Stadtwaldtor

Gestern wurde das 4. Stadtwaldtor unweit des SRH Wald-Klinikums eingeweiht. Die Initiative vom Förderverein Stadtwaldbrücken wurde wieder von den Mitarbeitern vom Fachdienst Stadtgrün, Zimmererlehrlingen des Bildungszentrums Ostthüringen und der Laser GmbH unterstützt. Für die Materialkosten kam das Wald-Klinikum auf. Eine Schulklasse der Grundschule Wilhelm Busch aus Altenburg, die in dieser vom Jugendwaldheim Gera-Ernsee aus den Stadtwald erkunden, durften die massive Eichenholzkonstruktion mit Edelstahl-Schriftzug als Erste durchschreiten. Foto: Peter Michaelis

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Vielen Dank an Andreas Kinder für die tollen Fotos.

Nach 75 Jahren prangt am Bismarckstein wieder ein Medaillon

Der Förderverein Stadtwaldbrücken Gera, die Stadtverwaltung, Schüler des Liebegymnasiums und Sponsoren enthüllen den neuen Gedenkstein.

Kein Aprilscherz, sondern pünktlich zum 202. Geburtstag von Otto von Bismarck enthüllte der Förderverein Stadtwaldbrücken Gera den restaurierten Bismarckstein. „Da Zukunft aus der Vergangenheit erwächst und die Auseinandersetzung mit Geschichte immer wichtig ist, haben wir uns entschieden, Ja zu sagen zur Sanierung des Gedenksteins für eine sehr umstrittene Persönlichkeit“, sagte Geras Baudezernentin Claudia Baumgartner.
Maßgeblichen Anteil an der Wiederbelebung des Denkmals oberhalb des Faulenzerweges hatte der Förderverein Stadtwaldbrücken. „Schon während der ersten Begehung für die Vorbereitungen des Lutherweges ist uns der verwaiste Stein aufgefallen. Wir freuen uns, dass wir ge- meinsam mit der Stadt dieses Projekt stemmen konnten“, sagte Vereinsvorsitzender Heinrich-Dieter Hischer. Damit sei der Verein seinem Ziel, den Stadtwald als Kleinod für die Geraer zu erhalten, wieder ein Stück näher gekommen.
Mit dem 1888 eingeweihten Bismarckstein hatten sich auch Schüler des Karl-Theodor-Liebegymnasiums im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts beschäftigt. Sie entwarfen eine Infotafel und setzten sich für den Ersatz des 1942 vom Stein entfernten Bronze-Medaillons ein. „Während der Beschäftigung mit Bismarck wurden wir per Du mit dem Ehrenbürger Geras. Wir haben mitgeholfen, der Stadt ein Stück ihrer Geschichte zurück zu geben und darauf sind wir sehr stolz“, sprach Andreas Götze für seine Mitschüler.
Viele Sponsoren, unter anderem die GMG Guss Tec GmbH, die die Plakette kostenfrei nach historischem Vorbild goss, und Steinmetzmeisterin Lisa Nitz, die den Stein restaurierte, setzten sich für die Erneuerung des Denkmals ein. Insgesamt kamen 3300 Euro an Spendengeldern für das Projekt zusammen. Vom Fanfarenzug Gera begleitet, verfolgten zahlreiche Geraer die Gedenkstein-Enthüllung.
Die nächsten ambitionierten Projekte des Vereins sind die Er- tüchtigung der Eingänge des Stadtwaldes sowie der Wieder- aufbau der Marienbrücke.

Von Christine Schimmel