Das Ringen um eine neue Marienbrücke im Stadtwald

Förderverein Stadtwaldbrücken zeigt die steinernen Überreste der verschwundenen Brücke und informiert über den Stand des Wiederaufbaus

Wie weiter mit der verschwunden Marienbrücke im Geraer Stadtwald? Mit dieser Frage und einem möglichen Wiederaufbau der Brücke beschäftigt sich schon seit Jahren der Geraer Förderverein Stadtwaldbrücken. An einem der vom Verein initiierten Stadtwaldtore, jenem am Martinsgrund, informierte der Verein zum Tierpark- und Dahlienfest über seine Projekte und organisierte am Sonntag eine Führung zu den Überresten der Marienbrücke

Die 40 Meter lange und an der tiefsten Stelle 12 Meter über dem Boden schwebende Fußgängerbrücke überspannte bis 1946 den sogenannten „Ludergraben“ entlang des Wanderweges zwischen Osterstein und Fuchsturm. Übrig sind davon noch steinerne Fundamente, die die meisten Teilnehmer der kleinen Wandergruppe noch nicht kannten. „Nein, die Stelle kannte ich noch nicht“, sagte Andreas Wiemer, der sich im Demokratischen Frauenbund mit Stadtgeschichte befasst und auch schon Vorträge zum Stadtwald gehalten hat. „Deswegen bin ich ja heute dabei.“

Heinrich-Dieter Hischer, Vorsitzender des Stadtwaldbrücken-Vereins, führte die Gruppe zum „Ludergraben“ und zu den Brückenresten. Er hätte sicher gerne noch Konkreteres zum Wiederaufbau der Marienbrücke berichtet. Einen genauen Zeitplan gibt es aber nach wie vor nicht. Immerhin wird über zwei Varianten diskutiert, wie eine neue Marienbrücke aussehen könnte. Die Variante einer Hängebrücke wird schon länger diskutiert, favorisiert wird aber inzwischen eine dem Original ähnliche Holzbrücke, überdacht und aus beständigem Akazienholz, bei der die vorhandenen Fundamente nach Freilegung und Ertüchtigung wieder genutzt werden könnten. „Wir würden das Material finanzieren“, sagt Hischer: „Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, über Arbeitsmaßnahmen oder die Bundeswehr die Arbeitsleistung für das Vorhaben zu erbringen, das würde die Kosten für das Projekt stark reduzieren.“ Ein Vereinsmitglied könne die Planung übernehmen und der Verein habe sich auch bereit erklärt, für fünf Jahre die Brückenüberwachung zu übernehmen.

Man ist im Gespräch mit der Stadtspitze, sagt Hischer, weiß aber auch, dass es sich um eine große finanzielle Herausforderung handelt. Das merkt der Verein schon beim nächsten Stadtwaldtor, das zwar schon da ist und wohl im Bereich Hofer Straße stehen soll, für das aber noch Sponsoren gesucht werden. Die nächste öffentliche Veranstaltung mit Beteiligung des Stadtwaldbrücken-Vereins wird wieder eine Wanderung sein. Die 10. Reformationstagswanderung der Grünwerkstatt „Stadtwald erleben“ steigt am 31. Oktober, vier Routen stehen zur Auswahl, Start ist am Mohrenplatz. Weitere Details sollen noch folgen.

Quelle: OTZ Marcel Hilbert

Ort zum Innehalten im Stadtwald Gera neu gestaltet

Neue Gedenktafel und neuer Ehrenhof für das Liebe-Denkmal am Hainberg zwischen Osterstein und Heinrichsgrün zu entdecken

Neue Gedenktafel und neuer Ehrenhof für das Liebe-Denkmal am Hainberg zwischen Osterstein und Heinrichsgrün zu entdecken

Als „Ort zum Innehalten“ betrachtet Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) das Liebe-Denkmal am Hainberg im Geraer Stadtwald. Das hat eine Rundum-Erneuerung erfahren.

Dafür und für weitere Projekte in diesem Jahr hat sie dem Förderverein Stadtwaldbrücken am Samstag 4000 Euro Lottomittel des Freistaats übergeben. Das Denkmal erinnert an den Geraer Hofrat Karl Theodor Liebe (1828-1894), der sich als Geologe und Ornithologe einen Namen gemacht hatte. Mit der Erneuerung hat die Stele am Hang eine neue Tafel erhalten. Zudem ist der Ehrenhof um das Denkmal erneuert worden.

Gedenktafel und Wiederherstellung des Ehrenhofs sind vor allem dem Thüringer Forstamt Weida, Revier Ernsee, und den Mitgliedern der Grünwerkstatt „Stadtwald erleben“ zu verdanken, die sich dem Liebe-Denkmal in diesem Jahr angenommen haben. Schülerinnen und Schüler des Karl-Theodor-Liebe-Gymnasiums hatten am Schülerfreiwilligentag mitgeholfen, den Rundweg wieder freizulegen. …

Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) nahm die Neuerung für die Stadt entgegen mit den Worten: „Das Liebe-Denkmal gehört seit mehr als 125 Jahren zu Gera und ehrt einen Mann, der viel für unsere Stadt getan hat. Mit der neuen Gedenktafel erinnern wir dabei aber nicht nur an Karl Theodor Liebe, sondern geben auch all jenen einen Zugang zu seinem Leben, die bisher noch keine Berührungspunkte mit ihm hatten. Die Tafel gibt nun Antworten.“

Quelle: OTZ Angelika Munteanu

Die im Rahmen der Grünwerkstatt „Stadtwald erleben“ und weiterer Partner realisierten Projekte sind hauptsächlich:

  • Liebedenkmal, Wiederherstellung der Ehrenanlage mit neuer Gedenktafel m.H. auch der Schüler des Liebegymnasiums
  • Ersatz Bismarck-Gedenktafel am Lutherweg
  • Neue Wanderkarte Stadtwald, westlich der Weißen Elster
    • dazu Herstellung, Bau und Aufstellung von 13 A1-großen Wanderwegstafeln

   m. H. auch von Zimmererlehrlingen des BIW BAU und der OTEGAU