Luther „to go“ beim Gerschen Wandern am Reformationsfeiertag

Von Luthers Lust und Leidenschaft zeigen sich Manuel Kressin und Svea Haugwitz beeindruckt. Geras Schauspieldirektor von TPThüringen vertiefte sich zusammen mit der Dramaturgin in Luthers Leben und Denken. Sie studierten Briefwechsel und Dokumente, die sich mit Luther und Glaubensfragen auseinandersetzen. Im Ergebnis entstand das Stück „Unduldsame Gespräche“, das Luthers Lust und Leidenschaft genauso aufgreift wie seine Zweifel, seine ständigen Zwiegespräche mit sich und Gott.

Am Montag, dem 30. Oktober 2017, um 19.30 Uhr, ist Premiere in der Salvatorkirche Gera bei freiem Eintritt.
Am Folgetag, dem Reformationsfeiertag, 31. Oktober, ist die szenische Lesung mit dabei zum Wandern für alle Interessierten auf dem Geraer Lutherweg. Sozusagen ein Luther „to go“ erleben die Wanderer an den Stationen Salvatorkirche und Fuchsturm. Diese erreichen sie individuell oder über eine der zwei geführten Touren:

Tour 1 über rund 10 km Länge beginnt um 8.45 Uhr in Collis.
Dorthin fährt ab 8.30 Uhr ein Shuttlebus ab Gera-Heinrichstraße, grauer Bahnsteig.
Ab Collis führt die Wanderung über den Lutherweg-Zubringer „Katharinas Spange“ auf den Lutherweg und zur Zwötzener Kirche.
Hier spielen um 10.15 Uhr Orchestermusiker von TPThüringen live auf Gamben Musik der Lutherzeit. Gamben sind historische und zur Lutherzeit übliche Streichinstrumente, sie ähneln Violinen und Cellos.
Nach der Musik wird die 13. Geraer Lutherweg-Infotafel an der Kirche enthüllt.
Im Anschluss geht die Wandergruppe zum Fuchsturm in den Stadtwald.
Dort erwarten um 11.30 Uhr die Schauspieler Ines Buchmann, Bruno Beeke und Thomas C. Zinke mit Manuel Kressin alle Wanderer mit „Unduldsame Gespräche“. Danach setzt sich die Wanderung fort und erreicht
gegen 12.30 Uhr im Stadtwald die Waldhausbrücke und das Reformationskreuz.
Bis zur Ökumenischen Andacht um 13 Uhr bleibt Zeit für eine kulinarische Stärkung.
Eine Bastelecke steht für die Kinder bereit. Der Posaunenchor der Evangelischen Kirchgemeinde Gera umrahmt musikalisch.

Tour 2 über rund 3 km Länge beginnt um 10 Uhr in der Salvatorkirche Gera, am Nicolaiberg, mit dem Gottesdienst.
Die in den Gottesdienst eingebundenen Auszüge aus „Unduldsame Gespräche“ begleitet TPT-Schauspielkapellmeister Olav Kröger live an der Orgel.
Ab 11.15 Uhr macht sich die Wandergruppe auf zur Untermhäuser Marienkirche.
Dort erklingt um 12 Uhr Musik der Lutherzeit, live auf Gamben gespielt. Anschließend wandert die Gruppe in den Stadtwald zum Ziel: Reformationskreuz und Waldhausbrücke.
„Wir laden ganz herzlich alle ein, die Wanderung nach Belieben zu nutzen. Ob jemand lutherarisch-frech oder einfach so zum Gemeinschaftswandern auf einer Tour oder auch nur an Stationen dabei sein möchte, das ist jedem selbst überlassen. Wir freuen uns, wenn wir etwas in Gera gemeinschaftlich unternehmen und wenn wir ganz unverkrampft die Auseinandersetzung mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft befördern können“, laden Stadtwald-Fördervereinschef Heinrich-Dieter Hischer und Pfarrer Mathias Hock zum Wandern ein.

Mit auf Tour 1 gehen auch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Thüringens Staatssekretärin für Europa und Kultur, Dr. Babette Winter. Herr Tiefensee wird bis Zwötzen und Frau Dr. Winter wird bis in den Stadtwald mit unterwegs sein. Das gesamte Programm zum „Lutherwegwandern mit Theater“ steht online unter www.gera.de/lutherweg.

Foto: Hier in der Salvatorkirche besprachen sich für die Lutherwegwanderung mit Theater Kirchmeister Heiko Knorr (von links), Andrea Annalena Dressel vom Gemeindekirchenrat, Mathias Hock, Geschäftsführender Pfarrer Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Gera, Annett Scheibe vom Gemeindekirchenrat und Manuel Kressin, Schauspieldirektor TPThüringen, der am Tag der Wanderung in der Salvatorkirche und am Fuchsturm die „Unduldsamen Gespräche“ mit einem Schauspielensemble aufführen wird. (Foto: Stadt Gera/CHeinrich)

Lutherwegwandern am Reformationstag 2017 in Gera

Theater mit Lutherwegwandern am Reformationstag 2017 in Gera

Sie sind mit dabei und laden schon jetzt herzlich ein (v.l.): Matthias Mittenzwey, Fachdienstleiter Stadtgrün Stadt Gera, Dr. Matthias Hiddemann, Pfarrer Salvatorkirche Gera, Felix Eckerle, Chefdramaturg Theater Philharmonie Thüringen, Heinrich-Dieter Hischer, Vereinsvorsitzender Stadtwaldbrücken-Förderverein, Manuel Kressin, Schauspieldirektor TPThüringen und Konrad Nickschick, Fachdienstleiter Umwelt der Stadt Gera.

„Lutherarische“ Touren für jedermann am 31. Oktober anlässlich 500 Jahre Reformation – mit Musik aus der Lutherzeit, Theater-Uraufführung, Gottesdienst, Ökumenischer Andacht am Reformationskreuz und Rigoletto am Abend im Theater

Am 31. Oktober begeht ganz Deutschland den Reformationstag als Feiertag. Gera bereitet sich bereits darauf vor und lädt schon jetzt anlässlich des Jubiläums von 500 Jahren Reformation völlig unerschöpft und herzlich zum „Lutherwegwanderungen mit Theater“ ein. Zu dieser lutherarischen und musikalischen Tour ist jedermann willkommen, der mit anderen gemeinsam diesen Tag auf dem schönen Geraer Lutherweg verbringen und sich auf vielfältige Art auch mit der Reformation und dem Jetzt auseinandersetzen möchte. Ziel aller Touren sind die Waldhausbrücke und das Reformationskreuz im Stadtwald.

Die Frühaufsteher und Konditionierten treffen sich zur etwa 10 km langen Tour 1 um 8:30 Uhr in der Heinrichstraße am grauen Bussteig. Gemeinsam fahren sie nach Collis. Ab 8:45 Uhr wandern sie über „Katharinas Spange“ durch Grün und Wald zum Lutherweg in Richtung Stadtwald. Sie treffen an der Zwötzener Kirche alle, die ab hier mit in die Tour einsteigen. Gemeinsam erleben sie in der Kirche Musik aus der Lutherzeit, zwischen 10:15 Uhr bis 10:45 Uhr live gespielt von den Profis der TPT Theater Philharmonie Thüringen GmbH.

Anschließend erleben alle Gäste die Enthüllung einer neuen Lutherweg-Infotafel an der Zwötzener Kirche. Etwa um 10:45 Uhr setzen die Wanderer ihre Tour fort bis zum Fuchsturm im Stadtwald. Dort sehen sie und alle ab hier Hinzukommenden um ca. 11.30 Uhr Ausschnitte des erst am Vorabend uraufgeführten Stückes mit Bezügen zu Luther und zur Lutherzeit des neuen TPT-Schauspieldirektors Manuel Kressin „Unduldsame Gespräche“. Anschließend etwa um 12.00 Uhr wandert die Gruppe die letzte Etappe zum Reformationskreuz. Dort stehen kalte und heiße Getränke, ein Imbiss und Kuchen bereit. Für die Kinder gibt es eine Bastelecke. Um 13 Uhr lädt der Arbeitskreis Christlicher Kirchen ACK zur ökumenischen Andacht am Reformationskreuz ein. Dann bleibt Zeit zum Verweilen.

Wer sich die lange Strecke ab Collis nicht zutraut oder zu den Spätaufstehern gehört, für den gibt es die etwa 3 km lange Tour 2 in den Stadtwald zum Reformationskreuz – selbstverständlich auch mit Theater-Programm. Treff ist um 10 Uhr an der Salvatorkirche am Nicolaiberg. In der Kirche findet der Geraer zentrale Reformationstags-Gottesdienst statt. Diesen umrahmen die Schauspieler von TPT mit den Auszügen aus den „Unduldsamen Gesprächen“. Etwa um 11:15 Uhr startet die Wanderung über den Lutherweg bis nach Untermhaus zur Marienkirche. Um 12 Uhr werden alle Wandergäste oder hier Hinzukommenden erwartet von den Musikern des Theaters mit Lutherzeit-Musik. Anschließend geht die Wandergruppe hinauf in den Stadtwald zum Reformationskreuz.

Wer nach dem Wandern Lust auf mehr Theater hat, dem bleibt genügend Zeit bis zur Vorstellung um 18 Uhr im Großen Haus in Gera mit der Oper „Rigoletto“, inszeniert von TPT-Intendant Kay Kuntze.

Veranstalter des „Lutherwegwanderns mit Theater“ ist die „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“. Zu dieser gehören Vertreter des Fördervereins Stadtwaldbrücken Gera e.V., der Stadt Gera, des Ökumenischen Kirchbauvereins Gera e.V., der OTEGAU GmbH und zahlreiche ehrenamtliche Unterstützer als Privatpersonen. Die Grünwerkstatt koordinierte das Anlegen des Geraer Lutherwegabschnittes 2015 und begeisterte für Wandertouren bereits in den vergangenen zwei Jahren hunderte Geraer und Gäste.

In der Kooperation mit dem Theater Gera sehen die Grünwerkstätter einen Qualitätssprung für die Veranstaltung und einen zusätzlichen Anreiz für Gäste auch von außerhalb, nach Gera zu kommen. „Vielen Dank für diese Unterstützung durch unser Theater. Ich freue mich sehr auf unsere Kooperation“, so Claudia Baumgartner, Dezernentin für Bau und Umwelt der Stadt Gera.

Auch TPT-Chefdramaturg Felix Eckerle, Schauspieldirektor Manuel Kressin und Orchestervorstandsmitglied Hendrik Schnöke heißen herzlich viele Gäste willkommen zum Lutherwegwandern und am Abend im Theater. Mehr Infos zum Spielplan gibt es unter www.tpthueringen.de und hier zu den „Unduldsamen Gesprächen“.

 

Theater mit Lutherwegwandern 31 okt in Gera.199798

OTZ Lutherwegwand m Thea Nr 1 v 3 aug 2017

Nach 75 Jahren prangt am Bismarckstein wieder ein Medaillon

Der Förderverein Stadtwaldbrücken Gera, die Stadtverwaltung, Schüler des Liebegymnasiums und Sponsoren enthüllen den neuen Gedenkstein.

Kein Aprilscherz, sondern pünktlich zum 202. Geburtstag von Otto von Bismarck enthüllte der Förderverein Stadtwaldbrücken Gera den restaurierten Bismarckstein. „Da Zukunft aus der Vergangenheit erwächst und die Auseinandersetzung mit Geschichte immer wichtig ist, haben wir uns entschieden, Ja zu sagen zur Sanierung des Gedenksteins für eine sehr umstrittene Persönlichkeit“, sagte Geras Baudezernentin Claudia Baumgartner.
Maßgeblichen Anteil an der Wiederbelebung des Denkmals oberhalb des Faulenzerweges hatte der Förderverein Stadtwaldbrücken. „Schon während der ersten Begehung für die Vorbereitungen des Lutherweges ist uns der verwaiste Stein aufgefallen. Wir freuen uns, dass wir ge- meinsam mit der Stadt dieses Projekt stemmen konnten“, sagte Vereinsvorsitzender Heinrich-Dieter Hischer. Damit sei der Verein seinem Ziel, den Stadtwald als Kleinod für die Geraer zu erhalten, wieder ein Stück näher gekommen.
Mit dem 1888 eingeweihten Bismarckstein hatten sich auch Schüler des Karl-Theodor-Liebegymnasiums im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts beschäftigt. Sie entwarfen eine Infotafel und setzten sich für den Ersatz des 1942 vom Stein entfernten Bronze-Medaillons ein. „Während der Beschäftigung mit Bismarck wurden wir per Du mit dem Ehrenbürger Geras. Wir haben mitgeholfen, der Stadt ein Stück ihrer Geschichte zurück zu geben und darauf sind wir sehr stolz“, sprach Andreas Götze für seine Mitschüler.
Viele Sponsoren, unter anderem die GMG Guss Tec GmbH, die die Plakette kostenfrei nach historischem Vorbild goss, und Steinmetzmeisterin Lisa Nitz, die den Stein restaurierte, setzten sich für die Erneuerung des Denkmals ein. Insgesamt kamen 3300 Euro an Spendengeldern für das Projekt zusammen. Vom Fanfarenzug Gera begleitet, verfolgten zahlreiche Geraer die Gedenkstein-Enthüllung.
Die nächsten ambitionierten Projekte des Vereins sind die Er- tüchtigung der Eingänge des Stadtwaldes sowie der Wieder- aufbau der Marienbrücke.

Von Christine Schimmel

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee eröffnete am Reformationstag den neuen Rundwanderweg – Katharinas Spange

Zum Glück wurde als Shuttle der große Bus bestellt. Ein kleiner hätte die Scharen an Wanderfreunden, die gestern am Reformationstag von Collis aus auf dem Luther-Weg wandern wollten, gar nicht fassen können.

Etwa 100 Geraer zogen die Wanderschuhe an, um den denkwürdigen Tag mitzuerleben, denn Gera hat nun einen „Luther-Rundwanderweg“. Er entstand durch eine Querverbindung zwischen den Ortsteilen Collis und Zwötzen an den im vorigen Jahr eröffneten Lutherweg-Abschnitt. „Aus dem Lutherweg ist eine ‚runde Sache‘ geworden“, meinte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), der extra zur Eröffnung des 20 Kilometer langen Streckenabschnitts nach Collis gekommen war.

„Der Rundwanderweg schließt nun den Lutherweg, der durch ganz Thüringen und Mitteldeutschland verläuft, in Gera zu einem Rundweg. Hier einmal rings herum zu laufen und die Stadt in ihrer vollen Schönheit zu sehen, fehlte bisher. Wir freuen uns sehr über diese neue Möglichkeit“, so Konrad Nickschick, Geras Fachdienstleiter Umwelt. Als Mitarbeiter der „Grünwerkstatt“ war er bei der Entwicklung mit dabei und nun stolz, dabei zu sein. Für die neue Querverbindung, markiert mit einem rotem L – hatte die „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“ vor einiger Zeit auch um Namensvorschläge gesucht – und gefunden: Katharina-Spange oder Katharinas Spange, betitelt nach Luthers Frau Katharina von Bora, wurde der Rundweg gestern benannt. Neben den neun Kilometern von Collis bis zum Reformationskreuz konnte auf zwei weiteren, kürzeren Strecken, gewandert werden – je nach individuellem Anspruch.

Wie im vorigen Jahr zur Freigabe des Lutherweges wurden die Wanderungen mit Andacht vom Förderverein Geraer Stadtwaldbrücken, dem Ökumenischen Kirchbauverein, der Otegau und der Stadt Gera veranstaltet. Sie alle arbeiten gemeinsam mit der „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“ an der Verschönerung eben jenes Gebietes.

Quelle: OTZ Von Christiane Kneisel