Zum Reformationstag versammelten sich unzählige Bürger und Interessierte zur Einweihung des zweiten Stadtwald- tores. Im Anschluss wanderten bis zu 450 Geraer gemeinsam den insgesamt 10 Kilometer langen Fußweg durch unseren Stadtwald. Gera als Stadt hat übrigens die größte zusammenhängen- de Waldfläche in Thüringen, deswegen finde ich das Projekt STADTWALD ER- LEBEN sehr spannend und habe mich gern bereit erklärt, hier mit zu machen. Um ehrlich zu sein, bin ich nicht der Wandersmann und der ein oder andere hat mich vielleicht bei der Wanderung selbst vermisst. Ich war an dem Tag mit der ureigensten Tätigkeit des Thüringers beschäftigt: dem Rostern! Ein Zitat von Oscar Wilde besagt: „Nach einem guten Essen ist man bereit, jedem zu verzei- hen, selbst den eigenen Verwandten.“ Ich stehe gerne am Rost und trage die Verantwortung, dass nichts anbrennt, früher zu Hause und bei der Bank und heute sehr gerne auch für unsere Stadt. 200 Roster im Auge zu behalten, war mir eine Freude und die hungrigen Wan- dersleute waren auch sichtlich begeis- tert, dass der „OB“ selbst am Grill stand. Fast zeitgleich brannte schon der nächs- te Rost, diesmal ein kultureller. Viele von Ihnen haben mitbekommen, dass das Ferbersche Haus im Besitz der Ge- raer Wohnungsbaugesellschaft Elstertal mbH (GWB) an einen Investor verkauft werden soll. Lange Zeit sah es auch so aus und die Verträge sind schon lange geschrieben. In den letzten Tagen ist hier aber noch mal Bewegung reinge- kommen und aus Erfurt gab es gleich von zwei Ministerien Signale, das Haus in den Landesbesitz zu überführen. Nach einigen Debatten habe ich mich entschieden, hier noch einmal ergebnis- soffen unseren Stadtrat abstimmen zu lassen. Mir war es wichtig, dass erstens ein Signal aus Erfurt ernstgenommen wird, zweitens der Stadt Gera keine Kos- ten entstehen, drittens der Stadtrat diese Entscheidung treffen soll und viertens, dass wir mit Verkäufer und Käufer in Kontakt treten – eben Miteinander statt übereinander. Am 15. November wird die delikate Frage beantwortet, wir dür- fen gespannt sein. Herzlichst Ihr Julian Vonarb