Lutherlinde wird Raststation auf dem Lutherweg durch Gera
Die Lutherlinde. Foto: Stadtverwaltung
Das prägende Naturdenkmal erhält einen fachgerechten Schnitt und eine Rundbank, damit die Wanderer den Rundblick über Gera genießen können.
Gera. An der Lutherlinde – prägendes Naturdenkmal am Fußweg zwischen der Innenstadt und dem Ferberturm – werden noch im August Baumschnittarbeiten innerhalb einer fachge-rechten Baumpflege durchgeführt. Zuletzt war die Krone der Linde 2005 gekürzt worden. In einem Gutachten wurde 2014 festgestellt, dass eine Reduzierung um 15 bis 20 Prozent für die Verkehrssicherheit notwendig ist. Zudem soll um den Baum eine Rundbank errichtet werden, damit Wanderer entlang des Lutherweges die Aussicht über Gera genießen können.
Bei dem imposanten Baum handelt es sich um eine Winterlinde, die 1817 als „Dingerlinde“ gepflanzt wurde und somit bald 200 Jahre alt wird. 1983 wurde sie anlässlich des 500. Geburtstages von Martin Luther umbenannt. Interessant ist, dass der hohle, ausgefaulte Stamm vor vielen Jahren mit einer Betonplombe ausgefüllt wurde. Auch diese Maßnahmen, die heute fachlich umstritten sind, hat die Lutherlinde gut verkraftet und wurzelähnliche Verankerungen gebildet, die dem Baum einen festen Stand geben.
Über 750 grüne „L“ für Lutherweg in Gera Geraer Stadtwaldbrücken-Förderverein ist Projektträger des Geraer Lutherweg-Abschnittes – Rund 35.000 Euro Fördermittel gibt der Freistaat Thüringen dazu
Mitteldeutschland und Randgebiete Bayerns und Hessens bauen einen Lutherweg. Er verbindet anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums im Jahr 2017 mitteldeutsche Wirkungsstätten von Martin Luther. Der überregionale Wander- und Pilgerweg durchzieht Gera auf etwa 20 Kilometern Länge. Rund 750 Markierungen in Form des markanten grünen „L“ weisen den Wegeverlauf aus. Dieser zieht sich auf bereits vorhandenen Wanderwegen und Straßen von Alt-Taubenpreskeln, Zwötzen über den Stadtwald bis zum Ferberturm und weiter über Collis an die Grenze zu Ronneburg. Markierungen entstehen in Form von 10 x 10 cm großen Aluschildern oder Aufklebern, die auf Pfosten von Ampeln, Schildern und Laternenmasten angebracht werden. Die beispielsweise im Stadtwald wegweisenden Bäume erhalten in gleicher Größe eine Farbmarkierung. So nehmen sie keinen Schaden.
Der Geraer Stadtwaldbrücken-Förderverein ist Projektträger des Geraer Lutherweg-Abschnittes. Rund 35.000 Euro Fördermittel gibt der Freistaat Thüringen dazu. Der Verein kooperiert eng mit der Stadtverwaltung Gera, mit dem Ökumenischen Kirchbauverein Gera e.V. – der ein gesondertes Teilprojekt unterstützt sowie mit der OTEGAU, dem Jobcenter Gera und der Initiative Handicap. Entstanden ist die Idee der Trägerschaft des Lutherwegs durch den Verein in der Grünwerkstatt „Stadtwald entdecken“ unter Regie des ehemaligen Baudezernenten Ramon Miller für Verschönerungen im Stadtwald. „Weil der Lutherweg auch durch den Stadtwald führt und den Wald für Geraer und Gäste attraktiver macht, interessiert uns das Projekt. Ich freue mich, dass wir mit allen Beteiligten gut Hand in Hand arbeiten und wir so im Zeitplan liegen. Am 31. Oktober zum Reformationstag sollen die Markierungs- und Instandhaltungsarbeiten abgeschlossen sein“, so Vereinsvorsitzender Heinrich-Dieter Hischer anlässlich der „Markierungshalbzeit“. Rund 350 der Markierungen sind vom Team der OTEGAU bereits angebracht. Geras neue Dezernentin Bau und Umwelt, Claudia Baumgartner, traf innerhalb ihrer Kennenlerntouren auf die Grünwerkstätter an einem der neuen „L“-Wegweiser: „Ich bin begeistert vom ehrenamtlichen Engagement für den Lutherweg, den Stadtwald und die Stadt. Sehr gern würde ich die gute Zusammenarbeit fortsetzen“, so Baumgartner.
Der Verein und die Luther-Weg-Kooperation arbeiten außerdem an großformatigen Informationstafeln, die entlang des Lutherweges Stätten und Ereignisse der Reformationszeit erklären sollen. Zudem planen sie die komplette Umgestaltung der Fläche rund um die Lutherlinde, die am künftigen Lutherweg liegt und für die die Stadtverwaltung Planungen entwarf. Außerdem grübelt die Gruppe noch über ein Highlight im Stadtwald, das Geraer und Gäste locken soll, den schönen und so nah an der Stadt gelegenen Wald zu entdecken.
BU Foto Während der Kennenlern-Touren von Claudia Baumgartner gab es auch die erste Begegnung an den neuen Lutherweg-Markierungen mit den Mitgliedern der Grünwerkstatt „Stadtwald entdecken“. Hier an der Puschkin-Eiche (v.l.): von der OTEGAU Sascha Neudert, Fachdienstleiter Umwelt Konrad Nickschick, OTEGAU-Anleiter Michael Zumpe, Dezernentin Claudia Baumgartner, Fachdienstleiter Stadtgrün Matthias Mittenzwey, Vereinsvorsitzender Heinrich-Dieter Hischer und OTEGAU-Geschäftsführerin Roswitha Schmeller. Foto: Stadtverwaltung/Catrin Heinrich
Die Grünwerkstatt „Stadtwald“ verabschiedete jetzt Ramon Miller aus ihren Reihen. Der Dezernent Bau und Umwelt hatte vor über einem Jahr die Grünwerkstatt zum Stadtwald begründet. Er führte die Verwaltung, den Förderverein „Geraer Stadtwaldbrücken“ e.V., OTEGAU und weitere wechselnde Partner zusammen, um gemeinsam den Stadtwald zu verschönern. Mit dem Ausscheiden aus der Stadtverwaltung zum 30. Juni beendet er auch sein Engagement in der Grünwerkstatt „Stadtwald“. Im Namen der Werkstatt-Mitglieder dankte Heinrich-Dieter Hischer als Vorsitzender des Fördervereins Stadtwaldbrücken für die sehr gute und angenehme Zusammenarbeit. Ramon Miller habe sich mit Herzblut des Themas Stadtwald gewidmet. Hischer wünschte alles Gute für die Zukunft und überreichte eine von allen unterzeichnete Fotografie zur Erinnerung. Ramon Miller dankte und versicherte, seiner Nachfolgerin Claudia Baumgartner die Aktivitäten der Werkstatt zu übergeben. Er lobte das Engagement der Werkstatt-Mitglieder, die damit die erfolgreiche Waldhausbrückensanierung im Stadtwald und die positive Grünentwicklung Geras im Stadtwald fortsetzen. Aktuell arbeitet die Grünwerkstatt intensiv für den Lutherweg-Abschnitt in Gera. Der Förderverein engagiert sich als Träger des rund 20 Kilometer langen Abschnitts, der in weiten Teilen durch den Stadtwald führt. Bis zum Herbst sollen die Markierungs- und Wegeinstandhaltungsarbeiten abgeschlossen sein. Gera ist damit angeschlossen an den überregionalen, in Mitteldeutschland über 900 KiIlometer langen Pilger- und Wanderweg, der anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Reformation entsteht.
Ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen Partnern macht es möglich. Wanderer und Pilger werden zum Reformationstag 2015 das Geraer Teilstück des Weges entdecken können.
Die ersten Bohlen sind gesetzt, um den steilen Aufstieg von der Eiselstraße in den Geraer Stadtwald besser bewältigen zu können. Der Fuchsturm ist das erste Ziel für Wanderer, die diesen Weg nehmen. Der Abschnitt ist Teil des 20 Kilometer langen Lutherweges durch Gera, der zum Reformationstag am 31. Oktober 2015 eröffnet werden soll. Er fügt sich ein in den insgesamt 1000 Kilometer langen Weg durch Thüringen. Anlass ihn auszuschildern, ist das im Jahr 2017 bevorstehende Jubiläum 500 Jahre Reformation. Die Lutherweg-Gesellschaft als Träger des besonderen Weges, will damit überregional Pilger- und Wanderangebote initiieren. Beinahe hätte aber in Gera eine Lücke geklafft. Die Planungen lagen in der Schublade. Aber die Stadt Gera durfte keine Fördermittel beantragen, weil ein zehnprozentiger Eigenanteil aufzubringen ist. Konrad Nickschick, Fachdienstleiter Umwelt, sprach darauf den Förderverein Stadtwaldbrücken an. Vorstand Heinrich-Dieter Hischer stellte die Fördermittelanträge und bekam insgesamt 35 000 Euro von der Thüringer Aufbaubank und vom Land zugesagt. Gemeinsam mit Partnern der „Grünwerkstatt Stadtwald“, entstanden mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek), wird das von der Stadtverwaltung entwickelte Projekt seit dem 4. Mai umgesetzt. Von dem Geld muss der Weg – so die Auflage der Fördermittelgeber – barrierearm gestaltet und beschildert werden. Ratgeber, wie das am besten gelingt, sind die Mitstreiter der Initiative Handycap in Gera. Bis zu sechs Prozent könnten mit dem Rollstuhl bewältigt werden, mehr nicht, sagt Behindertenbeauftragte Christine Morgenstern. Deshalb wird es abschnittsweise Alternativrouten geben. Die Eiselstraße wird eine sein. Das grüne „L“ weist den Weg auf der Hauptroute. Sie soll Plätze verbinden, die landschaftlich reizvoll sind und einen geschichtlichen Bezug zur Reformation haben und obendrein Gera präsentieren, erklärt Fachdienstleiter Nickschick. Von Meilitz kommend, führt der Lutherweg bis nach Untermhaus und dann zurück über das Stadtzentrum durch das Gessental in Richtung Ronneburg. Dabei verläuft er vorbei an fünf Kirchen – Sankt Martini Zwötzen, Marienkirche Untermhaus, Johanniskirche, Salvatorkirche und katholischen Kirche Sankt Elisabeth. Vor den Gotteshäusern und an weiteren markanten Punkten wie der Lutherlinde sollen insgesamt elf Informationstafeln aufgesellt werden. Diese finanziert der ökumenische Kirchbauverein, der ebenfalls für die Arbeit am Lutherweg gewonnen werden konnte. Dazu erhielt er 10 000 Euro von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Die Arbeit übernehmen zehn Mitarbeiter in Arbeitsgelegenheiten bei der Otegau. Unterhalb des Fuchsturmes sind sie bei der Wegregulierung anzutreffen. Ob aber der Turm, der im vorigen Jahr noch von den Jungen Stadtführern Gera regelmäßig geöffnet wurde, von den Wanderern als Aussichtspunkt genutzt werden kann, ist noch offen.