Ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen Partnern macht es möglich. Wanderer und Pilger werden zum Reformationstag 2015 das Geraer Teilstück des Weges entdecken können.
Die ersten Bohlen sind gesetzt, um den steilen Aufstieg von der Eiselstraße in den Geraer Stadtwald besser bewältigen zu können. Der Fuchsturm ist das erste Ziel für Wanderer, die diesen Weg nehmen.
Der Abschnitt ist Teil des 20 Kilometer langen Lutherweges durch Gera, der zum Reformationstag am 31. Oktober 2015 eröffnet werden soll. Er fügt sich ein in den insgesamt 1000 Kilometer langen Weg durch Thüringen. Anlass ihn auszuschildern, ist das im Jahr 2017 bevorstehende Jubiläum 500 Jahre Reformation. Die Lutherweg-Gesellschaft als Träger des besonderen Weges, will damit überregional Pilger- und Wanderangebote initiieren.
Beinahe hätte aber in Gera eine Lücke geklafft. Die Planungen lagen in der Schublade. Aber die Stadt Gera durfte keine Fördermittel beantragen, weil ein zehnprozentiger Eigenanteil aufzubringen ist.
Konrad Nickschick, Fachdienstleiter Umwelt, sprach darauf den Förderverein Stadtwaldbrücken an. Vorstand Heinrich-Dieter Hischer stellte die Fördermittelanträge und bekam insgesamt 35 000 Euro von der Thüringer Aufbaubank und vom Land zugesagt. Gemeinsam mit Partnern der „Grünwerkstatt Stadtwald“, entstanden mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek), wird das von der Stadtverwaltung entwickelte Projekt seit dem 4. Mai umgesetzt.
Von dem Geld muss der Weg – so die Auflage der Fördermittelgeber – barrierearm gestaltet und beschildert werden. Ratgeber, wie das am besten gelingt, sind die Mitstreiter der Initiative Handycap in Gera. Bis zu sechs Prozent könnten mit dem Rollstuhl bewältigt werden, mehr nicht, sagt Behindertenbeauftragte Christine Morgenstern. Deshalb wird es abschnittsweise Alternativrouten geben. Die Eiselstraße wird eine sein.
Das grüne „L“ weist den Weg auf der Hauptroute. Sie soll Plätze verbinden, die landschaftlich reizvoll sind und einen geschichtlichen Bezug zur Reformation haben und obendrein Gera präsentieren, erklärt Fachdienstleiter Nickschick.
Von Meilitz kommend, führt der Lutherweg bis nach Untermhaus und dann zurück über das Stadtzentrum durch das Gessental in Richtung Ronneburg. Dabei verläuft er vorbei an fünf Kirchen – Sankt Martini Zwötzen, Marienkirche Untermhaus, Johanniskirche, Salvatorkirche und katholischen Kirche Sankt Elisabeth. Vor den Gotteshäusern und an weiteren markanten Punkten wie der Lutherlinde sollen insgesamt elf Informationstafeln aufgesellt werden. Diese finanziert der ökumenische Kirchbauverein, der ebenfalls für die Arbeit am Lutherweg gewonnen werden konnte. Dazu erhielt er 10 000 Euro von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Die Arbeit übernehmen zehn Mitarbeiter in Arbeitsgelegenheiten bei der Otegau. Unterhalb des Fuchsturmes sind sie bei der Wegregulierung anzutreffen. Ob aber der Turm, der im vorigen Jahr noch von den Jungen Stadtführern Gera regelmäßig geöffnet wurde, von den Wanderern als Aussichtspunkt genutzt werden kann, ist noch offen.
Von Sylvia Eigenrauch
Infos:https://www.gera.de/sixcms/detail.php?id=200744&_lang=de