Stadtwald empfangsbereit: Das erste Stadtwaldtor steht
Projekt Marienbrücke ist in Arbeit – Förderverein Geraer Stadtwaldbrücken e.V. will Marienbrücke im Stadtwald wiederaufbauen
In den Geraer Stadtwald läuft der Besucher jetzt nicht mehr einfach so hinein. Seit Sonnabend empfängt der Wald an seinem Zugang Martinsgrund alle Gäste mit einem Stadtwaldtor. Es ist zirka 2 Meter x 2,55 Meter groß und besteht aus Eichenholz mit dem gelaserten Stahlschriftzug „Stadtwaldtor“. Das erste Tor von geplanten sechs solcher Eingänge übergab die Grünwerkstatt „Stadtwald erleben“ am 7. Juli offiziell an die Bürgerinnen und Bürger und die Stadt Gera.
„Wenn andere schon keine Tore schießen, dann bauen wir hier in Gera welche“, so Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb an die mehr als 100 Gäste der öffentlichen Torübergabe. Er würdigte insbesondere das ehrenamtliche Engagement sowie alle Beteiligten an Geras neuestem Torbau und der Veranstaltung am Sonnabend. Geras Dezernentin für Bau und Umwelt, Claudia Baumgartner, stellte die wirkungsvolle Kooperation in der Grünwerkstatt heraus, in der alle Beteiligten mit anpacken, um den Stadtwald und Gera weiter zu verschönern.
Die Initiative stammt vom Werkstatt-Mitglied „Förderverein Geraer Stadtwaldbrücken e.V.“, der die Idee schon 2014 Studierenden der Fachhochschule Erfurt zu Verschönerungen im Stadtwald entlockte. Heinrich-Dieter Hischer als Vereinsvorsitzender dankte zur Torübergabe den Studierenden, insbesondere der Tor-Ideengeberin Janina Bader und der wissenschaftlichen Betreuung durch die Fachhochschule-Professorin Dr. Gerlinde Krause sowie dem extra zur Torübergabe nach Gera angereisten FH-Rektor, Prof. Dr. Volker Zerbe. Die Tore würden „der besonderen Bedeutung des Waldes für die Stadt jetzt mit neuer Eingangsoptik Rechnung tragen“ und den Wald attraktiver machen, so Hischer weiter. Sein Dank ging außerdem an das BEK Autohaus Thüringen für das Sponsoring über 1.000 Euro sowie an die Auszubildenden des Baugewerbes im Bildungszentrum Ostthüringen Gera, die den Bau der Tore und den Aufbau übernahmen. Auch die Fachdienste Stadtgrün und Umwelt der Stadt Gera trugen zum Entstehen des ersten neuen Waldeingangs bei.
Der Förderverein Geraer Stadtwaldbrücken e.V. erhielt am Sonnabend die Zusage zum Sponsoring für zwei weitere Tore: Rüdiger Wildt von der Büroteam Gera Wildt GmbH sowie Dieter Beutler vom Ingenieurbüro Beutler sagten jeweils 1.000 Euro zu.
Parallel zur Arbeit an weiteren Stadtwaldtoren umtreibt die Mitglieder des Stadtwaldbrücken-Fördervereins ein noch größeres Projekt: der Wiederaufbau der Marienbrücke im Stadtwald. Das einst beliebte Ausflugsziel war in der Nachkriegszeit in einem maroden Zustand, die Bevölkerung holte sich das Holz als Heizholz nach Hause und baute so die Brücke ab. Der Verein möchte eine Hängebrücke bauen, ähnlich einer in Saarbrücken angewandten Konstruktion.