Mit Luther auf Wanderschaft

Auf den Spuren der Reformation erliefen sich mehrere hundert Geraer den Stadtwald

Von Christine Schimmel

Gera. Hätte man den Dienstag über der Waldhausbrücke schwebend verbracht, hätte man ein Meer aus Menschen zu Füßen gehabt. Denn den Reformationstag nahmen mehrere hundert Geraer und Gäste zum Anlass, sich das Erlebnis Lutherwegwandern nicht entgehen zu lassen.

Auf zwei Wanderrouten machten sie sich auf den Weg durch den Stadtwald, um den Treffpunkt Reformationskreuz zu erreichen, wo eine Ökumenische Andacht abgehalten wurde. Zwischen zehn und drei Kilometern konnten sie wählen, ausgehend von Collis über Zwötzener Kirche und Fuchsturm oder von der Salvatorkirche oder der Untermhäuser Marienkirche zum Ziel. Doch einige liefen sogar noch mehr, zum Beispiel Elke Haun. Sie kam aus Debschwitz zu Fuß nach Collis. „Ich laufe gern und noch dazu in einer so guten Wandergruppe“, sagte sie und lobte die Organisation der Veranstaltung. Da schlossen sich Ursula und Werner Ladeck aus Lusan an, die die Schönheit des Stadtwaldes zu schätzen wissen. Dietlinde Vater wollte schon immer einmal mitwandern, diesmal stand dem Plan nichts im Wege. „Auf dem Colliser Berg hatten wir herrliche Aussichten“, schwärmte sie.

Organisiert hatten das nunmehr dritte Lutherwegwandern d er Förderverein Geraer Stadtwaldbrücken, der ­Ökumenische Kirchbauverein Gera, die Otegau, die Stadt- verwal- tung Gera und Privatleute. Sie sorgten für ein abwechslungsreiches Kulturprogramm bei den jeweiligen Zwischenstationen der Wanderung. Auszüge der Theaterlesung „Unduldsame Gespräche“ von Theater & Philharmonie Gera hörten die Wanderer am Fuchsturm und in St. Salvator und staunten nicht schlecht, welche großen Dichter und Denker zu Luther etwas zu sagen hatten. Musik der Luther-Zeit präsentierten Antonio Clavijo, Tillmann Steinhöfel und Daniel Gutiérrez in den Kirchen von Zwötzen und Untermhaus, die in ihrem Studium das gemeinsame Musizieren für sich entdeckt hatten.

Heinrich-Dieter Hischer vom Stadtwaldbrücken-Verein freute sich über die große Resonanz: „Wir haben es wieder geschafft, den Menschen den Stadtwald schmackhaft zu machen.“ Er hofft auf die Fortführung der Traditionswanderung 2018.

Quelle OTZ

Lutherwegwandern am Reformationstag 2017 in Gera

Theater mit Lutherwegwandern am Reformationstag 2017 in Gera

Sie sind mit dabei und laden schon jetzt herzlich ein (v.l.): Matthias Mittenzwey, Fachdienstleiter Stadtgrün Stadt Gera, Dr. Matthias Hiddemann, Pfarrer Salvatorkirche Gera, Felix Eckerle, Chefdramaturg Theater Philharmonie Thüringen, Heinrich-Dieter Hischer, Vereinsvorsitzender Stadtwaldbrücken-Förderverein, Manuel Kressin, Schauspieldirektor TPThüringen und Konrad Nickschick, Fachdienstleiter Umwelt der Stadt Gera.

„Lutherarische“ Touren für jedermann am 31. Oktober anlässlich 500 Jahre Reformation – mit Musik aus der Lutherzeit, Theater-Uraufführung, Gottesdienst, Ökumenischer Andacht am Reformationskreuz und Rigoletto am Abend im Theater

Am 31. Oktober begeht ganz Deutschland den Reformationstag als Feiertag. Gera bereitet sich bereits darauf vor und lädt schon jetzt anlässlich des Jubiläums von 500 Jahren Reformation völlig unerschöpft und herzlich zum „Lutherwegwanderungen mit Theater“ ein. Zu dieser lutherarischen und musikalischen Tour ist jedermann willkommen, der mit anderen gemeinsam diesen Tag auf dem schönen Geraer Lutherweg verbringen und sich auf vielfältige Art auch mit der Reformation und dem Jetzt auseinandersetzen möchte. Ziel aller Touren sind die Waldhausbrücke und das Reformationskreuz im Stadtwald.

Die Frühaufsteher und Konditionierten treffen sich zur etwa 10 km langen Tour 1 um 8:30 Uhr in der Heinrichstraße am grauen Bussteig. Gemeinsam fahren sie nach Collis. Ab 8:45 Uhr wandern sie über „Katharinas Spange“ durch Grün und Wald zum Lutherweg in Richtung Stadtwald. Sie treffen an der Zwötzener Kirche alle, die ab hier mit in die Tour einsteigen. Gemeinsam erleben sie in der Kirche Musik aus der Lutherzeit, zwischen 10:15 Uhr bis 10:45 Uhr live gespielt von den Profis der TPT Theater Philharmonie Thüringen GmbH.

Anschließend erleben alle Gäste die Enthüllung einer neuen Lutherweg-Infotafel an der Zwötzener Kirche. Etwa um 10:45 Uhr setzen die Wanderer ihre Tour fort bis zum Fuchsturm im Stadtwald. Dort sehen sie und alle ab hier Hinzukommenden um ca. 11.30 Uhr Ausschnitte des erst am Vorabend uraufgeführten Stückes mit Bezügen zu Luther und zur Lutherzeit des neuen TPT-Schauspieldirektors Manuel Kressin „Unduldsame Gespräche“. Anschließend etwa um 12.00 Uhr wandert die Gruppe die letzte Etappe zum Reformationskreuz. Dort stehen kalte und heiße Getränke, ein Imbiss und Kuchen bereit. Für die Kinder gibt es eine Bastelecke. Um 13 Uhr lädt der Arbeitskreis Christlicher Kirchen ACK zur ökumenischen Andacht am Reformationskreuz ein. Dann bleibt Zeit zum Verweilen.

Wer sich die lange Strecke ab Collis nicht zutraut oder zu den Spätaufstehern gehört, für den gibt es die etwa 3 km lange Tour 2 in den Stadtwald zum Reformationskreuz – selbstverständlich auch mit Theater-Programm. Treff ist um 10 Uhr an der Salvatorkirche am Nicolaiberg. In der Kirche findet der Geraer zentrale Reformationstags-Gottesdienst statt. Diesen umrahmen die Schauspieler von TPT mit den Auszügen aus den „Unduldsamen Gesprächen“. Etwa um 11:15 Uhr startet die Wanderung über den Lutherweg bis nach Untermhaus zur Marienkirche. Um 12 Uhr werden alle Wandergäste oder hier Hinzukommenden erwartet von den Musikern des Theaters mit Lutherzeit-Musik. Anschließend geht die Wandergruppe hinauf in den Stadtwald zum Reformationskreuz.

Wer nach dem Wandern Lust auf mehr Theater hat, dem bleibt genügend Zeit bis zur Vorstellung um 18 Uhr im Großen Haus in Gera mit der Oper „Rigoletto“, inszeniert von TPT-Intendant Kay Kuntze.

Veranstalter des „Lutherwegwanderns mit Theater“ ist die „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“. Zu dieser gehören Vertreter des Fördervereins Stadtwaldbrücken Gera e.V., der Stadt Gera, des Ökumenischen Kirchbauvereins Gera e.V., der OTEGAU GmbH und zahlreiche ehrenamtliche Unterstützer als Privatpersonen. Die Grünwerkstatt koordinierte das Anlegen des Geraer Lutherwegabschnittes 2015 und begeisterte für Wandertouren bereits in den vergangenen zwei Jahren hunderte Geraer und Gäste.

In der Kooperation mit dem Theater Gera sehen die Grünwerkstätter einen Qualitätssprung für die Veranstaltung und einen zusätzlichen Anreiz für Gäste auch von außerhalb, nach Gera zu kommen. „Vielen Dank für diese Unterstützung durch unser Theater. Ich freue mich sehr auf unsere Kooperation“, so Claudia Baumgartner, Dezernentin für Bau und Umwelt der Stadt Gera.

Auch TPT-Chefdramaturg Felix Eckerle, Schauspieldirektor Manuel Kressin und Orchestervorstandsmitglied Hendrik Schnöke heißen herzlich viele Gäste willkommen zum Lutherwegwandern und am Abend im Theater. Mehr Infos zum Spielplan gibt es unter www.tpthueringen.de und hier zu den „Unduldsamen Gesprächen“.

 

Theater mit Lutherwegwandern 31 okt in Gera.199798

OTZ Lutherwegwand m Thea Nr 1 v 3 aug 2017

„Doppelte Enthüllung mit Dessert“

„Doppelte Enthüllung mit Dessert“ am 1. April im Stadtwald zur Übergabe des sanierten Bismarcksteins und der Schülertafel
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen

Kein Aprilscherz, sondern eine wirkliche Einladung an alle Interessierten gibt es für den 1. April in den Geraer Stadtwald. Dann werden der sanierte Bismarckstein mit neuem Medaillon und die Infotafel der Schüler vom Liebe-Gymnasiums öffentlich übergeben. Treffpunkt ist 11 Uhr am Stadtwaldeingang in der Vollersdorfer Straße neben dem Kindergarten am Wald (Hausnummer 58). Von dort geht die Gruppe zirka 100 Meter zum Bismarckstein. Dort erfahren die Gäste mehr zur Steinsanierung, über den 1. April vor über 200 Jahren sowie zum Schülerprojekt. Nach der „doppelten Enthüllung“ steht zum „Dessert“ ein Mittagsimbiss bereit. Unter anderem Wildschweingulasch, alkoholische und alkoholfreie Getränke, Kaffee und Kuchen stärken die Spaziergänger und dienen einem guten Zweck: Der Erlös fließt in neue Stadtwaldprojekte.

Seit etwa einem Jahr arbeitet die „Grünwerkstatt Stadtwald erleben“ am Bismarckstein. Dieser Werkstatt gehören der Förderverein Geraer Stadtwaldbrücken e.V., der Ökumenische Kirchbauverein e.V., die OTEGAU, die Stadt Gera und Privatpersonen an. Sie legten bereits den Lutherweg an, bauten im Stadtwald das Reformationskreuz und stellten am Lutherweg Infotafeln auf. Mit dem Bismarckstein möchten sie einerseits den Stadtwald attraktiver und andererseits die Auseinandersetzung mit Geschichte befördern.

Für den Bismarckstein und die Infotafel gingen Spenden in Höhe von rund 3.300 Euro zahlreicher institutioneller und privater Spender ein. „Wir sind sehr dankbar für dieses Engagement. Nur damit wurde dieses Projekt möglich“, so Heinrich-Dieter Hischer, Vorsitzender des Stadtwaldbrücken-Vereins. Er steht gern für alle Fragen zur Grünwerkstatt und zum 1. April unter Telefon 0365 / 3 68 20 zur Verfügung. Mehr Infos zum Bismarckstein am Lutherweg auch unter www.gera.de/lutherweg.

BU Foto „Doppelte Enthüllung mit Dessert 1“
Am 1. April wird dieser Platz am Bismarckstein mit dem neuen Medaillon bestückt und die Infotafel aufgestellt sein. Es laden herzlich zu „Doppelter Enthüllung mit Dessert“ ein: (v.l.): Horst Richter vom Vorstand des Ökumenischen Kirchbauvereins, Steinmetzmeisterin Lisa Nitz, Dezernentin Claudia Baumgartner, Umwelt-Fachdienstleiter Konrad Nickschick und der Vereinschef des Stadtwaldbrücken-Fördervereins, Heinrich-Dieter Hischer. Foto: Stadt Gera/Heinrich

BU Foto „Doppelte Enthüllung mit Dessert 2“:
Sie laden zum kleinen Waldspaziergang am 1. April in den Stadtwald ein und freuen sich auf viele Gäste zur doppelten Enthüllung mit „Dessert“ – das es als herzhaftes Mittagessen oder oder als Kaffee und Kuchen geben wird (v.l.): Claudia Baumgartner, Dezernentin für Bau und Umwelt, Steinmetzmeisterin Lisa Nitz, Umwelt-Fachdienstleiter Konrad Nickschick, Heinrich-Dieter Hischer als Vereinschef des Stadtwaldbrücken-Fördervereins und Horst Richter als Vorstand des Ökumenischen Kirchbauverein. Foto: Stadt Gera/Heinrich